Der Zukunftsprozess der IGBCE

 Wir fordern dich und euch auf: Gestaltet mit uns die Zukunft und beantwortet unsere Fragen zu den einzelnen Szenarien. Der Beantwortungszeitraum läuft vom 01. März bis zum 30. April und es werden für jedes Szenario ca 15 Frage zu beantworten sein. Nehmt euch bitte die Zeit und macht mit!

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Unsere 4 Szenarien - Ein Überblick

„Unter Druck“, „Smartes Wachstum“, „Neuland“ und „Tohuwabohu“ – so heißen die vier Zukunftsbilder, die im Szenarien- und Strategieprozess „Perspektiven 2030+“ der IG BCE erarbeitet worden sind. Die Titel vermitteln bereits einen ersten Eindruck davon, welche Herausforderungen für die künftige Entwicklung der Branchen in unserem Organisationsbereich, für hier arbeitenden Menschen wie auch für uns als Gewerkschaft in den einzelnen Szenarien beschrieben werden.

Szenario I: "Unter Druck"

Der Wettbewerbsdruck nimmt zu, Marktanteile gehen verloren, die Gewinnmargen werden kleiner. Noch zehrt das Land vom „Polster“ einstiger Technologieführerschaft, von seiner noch immer vorhandenen Exportstärke, von seiner nach wie vor vergleichsweise stabilen Gesellschaftsstruktur. Doch die Anzeichen verpasster Entwicklungsmöglichkeiten sind unübersehbar. Zu lange wurde zu wenig in neue Produktionsanlagen und Geschäftsfelder investiert. Die Infrastruktur wird zunehmend marode, weil auch der Staat kaum in deren Erhalt investiert hat. Immer mehr Unternehmen konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft – oder werden angesichts schwacher Umsatzentwicklung zu Übernahmekandidaten. Im Zuge von Restrukturierungs- und Sparprogrammen sowie der Digitalisierung verschwinden deutlich mehr (gut organisierte und mitbestimmte) Arbeitsplätze als neue entstehen. Die soziale Schere hat sich weiter geöffnet, immer mehr Menschen fallen aus der Mittelschicht, kommen nur knapp über die Runden. Das gesellschaftliche Klima ist geprägt von Pragmatismus und einer gewissen Duldungsstarre. Angesichts schwindender Mitgliederbasis und Tarifbindung fokussiert sich die Gewerkschaftsarbeit zunehmend auf die Stärkung von „Tarifinseln“ und gut organisierten Betrieben. Zudem geht es darum, den wachsenden Anteil der unsicher und oft auch schlecht bezahlten Beschäftigten – in den an Drittfirmen ausgegliederten Tätigkeiten, in der Leiharbeit oder bei den über die Plattformen vermittelten Werk- und Dienstverträge – gewerkschaftlich zu organisieren.

Szenario II: "Smartes Wachstum"

Deutschland ist bei der Digitalisierung, der Erschließung zukunftsträchtiger Geschäftsfelder und der klimagerechten Transformation weit fortgeschritten – unter anderem, weil die Politik massiv in Forschung, Infrastruktur und die Beschleunigung von Innovationsprozessen investiert hat. Die Herausforderungen des Klimawandels werden nicht zuletzt durch Technologien „Made in Germany“ – Intelligente Fertigung, Elektroantrieb, Power-to-X-Speicher, Brennstoffzelle, klimaneutrale CO2-Verwertung – konsequent und erfolgreich angegangen. Deutsche Unternehmen gehören weltweit zu den Treibern dieser Entwicklung und feiern dementsprechend Umsatzrekorde. Der gesellschaftliche Wohlstand hat sich entsprechend entwickelt, allerdings sind Anforderungen und Leistungsdruck gestiegen. In einem Land der Technologieführer wächst auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften kontinuierlich. Entsprechend verändert sich die (potenzielle) Mitgliederbasis von Gewerkschaften – weiblicher, jünger, besser ausgebildet und internationaler. Gewerkschaften kommt zunehmend die Rolle zu, Teilhabe und sozialen Zusammenhalt im rasanten industriellen Wandel sicherzustellen. Dafür müssen sie weit über ihre einstigen Kernkompetenzen hinauswachsen und enger miteinander kooperieren – auch international.

Szenario III: "Neuland"

Vor dem Hintergrund immer massiverer Folgen des Klimawandels und anderer Umweltbelastungen haben viele Staaten der Erde die Notbremse gezogen – und Industrien und Wirtschaftsweisen einem sozial-ökologischen Transformationskurs unterworfen. Für die Unternehmen bedeutet das eine drastische Verschärfung von Umweltauflagen und Nachhaltigkeitsanforderungen. Geschäftsmodelle, die sich nicht umweltgerecht und sozialverträglich realisieren lassen, geraten ins Abseits – und damit hunderttausende Arbeitsplätze in Gefahr. Nachhaltige Produktionsweisen und Produkte werden Zug um Zug zur Voraussetzung für die Betriebsgenehmigung und den Marktzugang – in Deutschland und zunehmend auch in wichtigen Exportmärkten. Den Gewerkschaften – vor allem der IG BCE, die mit Blick auf die ökologische Nachhaltigkeit für hochgradig unterschiedliche Industrien zuständig ist – kommt in diesem tiefgreifenden Wandel die Aufgabe zu, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen – und dafür, dass niemand von den Entwicklungen abgehängt wird. Da der Klimawandel und seine ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen von globalem Ausmaß sind, wird internationale Zusammenarbeit auch bei der Durchsetzung gewerkschaftlicher Interessen immer wichtiger.

Szenario IV: "Tohuwabohu"

Deutschland ist über zu schwache oder zu uneindeutige Problemlösungsversuche in eine tiefe Krise geraten. Weder ist eine ökologische Wende noch eine nachhaltige technologische Transformation der Industrie gelungen. Stattdessen ist das Land vollauf mit Schadensbegrenzung beschäftigt: Die Folgen des Klimawandels – Dürren, Missernten, gestiegene Preise für Verbrauchsgüter – sind im Alltag angekommen. Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau gestiegen, weil viele Unternehmen angesichts schwächelnder Weltwirtschaft und fehlgeschlagenen Restrukturierungsmaßnahmen unrentable Geschäftsbereiche abgestoßen haben. Die Gesellschaft ist tief gespalten, das Vertrauen in die etablierten Parteien und Institutionen massiv beschädigt. Populistische Kräfte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter schwächen, erleben Zulauf. Zugleich entstehen aus der Mitte der Zivilgesellschaft Initiativen, die neue Lebens- und Wirtschaftsweisen erproben, die Unabhängigkeit von Krisen und staatlicher Unzulänglichkeit verheißen. Gewerkschaften müssen ihre Rolle in dieser chaotischen Situation neu definieren – denn in dem Maß in dem Tarifverträge und verlässliche Arbeitsverhältnisse auf dem Rückmarsch sind, ist der Bedarf an pragmatischen Formen und vor Ort gelebter Solidarität größer geworden.

Arbeitsmaterialien für die Szenarien

Perspektivenbuch Szenarien

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Szenarien und Leitfragen

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Langfassung Szenarien

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Erklärfilme Szenarien

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Kurzfassung Szenarien

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Szenarienbilder

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Arbeiten mit Szenarien

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