Der Zukunftsprozess der IGBCE
Die Welt um uns herum verändert sich stark. Wir erleben immer schnellere gesellschaftliche, technologische und wirtschaftliche Umbrüche – mit denen wir als Gewerkschaften einen Umgang finden müssen. Wir müssen uns daher fragen: Welche Trends sind bereits abzusehen? Und worauf sollten wir vorbereitet sein?
Deshalb haben wir uns 2019 auf den Weg gemacht, in einem Szenarienprozess mögliche gesellschaftliche und industrielle Entwicklungen genauer unter die Lupe zu nehmen. In den vier Szenarien „Unter Druck“, „Smartes Wachstum“, „Neuland“ und „Tohuwabohu“ versuchen wir verschiedenen Trends nachzuspüren und unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Bis zum Gewerkschaftskongress 2021 wird es nun darum gehen, aus diesen Analysen eine tragfähige Strategie für eine Gewerkschaft der Zukunft zu entwickeln – denn wir brauchen „Perspektiven 2030+“. Dies wollen wir unter enger Einbindung unserer wichtigsten Stakeholder tun: unseren über 630.000 Mitgliedern! Um möglichst viele Rückmeldungen zu bekommen, arbeiten wir mit einer digitale Debatten- und Umfrage-Plattform, die euch, ab dem 5. März 2020, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Die erste Phase der Beteiligung ist Mitte Mai ausgelaufen – vielen Dank für eure rege Beteiligung!
Wir werten eure Hinweise und Kommentare aus und lassen die Ergebnisse in unseren Prozess einfließen.
Den letzten Stand der Debatten könnt ihr weiterhin hier einsehen: Beteiligungsplattform
Warum Szenarien?
Szenarien sind stets als Einladung zum Dialog zu verstehen, die wir aussprechen möchten, um gemeinsam mit unseren Mitgliedern zu diskutieren und zu Verständigungen darüber zu gelangen, was für die Zukunft von Bedeutung sein wird und auf welche grundlegenden Entwicklungsalternativen wir vorbereitet sein sollten.
Wir wissen heute noch nicht, wie das Handlungsumfeld der IG BCE in fünf, zehn oder gar zwanzig Jahren aussehen wird. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen.
Hier wird bereits deutlich, dass es bei Szenarien nicht darum geht, die Zukunft vorherzusagen. Schon der Umstand, dass sie stets in der Mehrzahl auftreten, unterscheidet sie von der Prognose. Szenarien sind aber auch keine Utopien, die „in einem fernen Land in einer unbestimmten Zeit“ spielen. Und sie beschränken sich nicht darauf, die Zukunft zu beschreiben, die wir uns wünschen. Szenarien spielen im Spannungsfeld zwischen dem, was wir schon absehen können und dem, was noch sehr ungewiss ist.
Letztendlich wird es darum gehen, zum gemeinsamen Handeln zu kommen, denn Szenarien sind Geschichten über die Zukunft, aber ihr Zweck liegt darin, bessere Entscheidungen in der Gegenwart zu treffen.
Vier Szenarien zu künftigen Handlungsumfeldern der IG BCE
„Unter Druck“, „Smartes Wachstum“, „Neuland“ und „Tohuwabohu“ – so heißen die vier Zukunftsbilder, die im Szenarien- und Strategieprozess „Perspektiven 2030+“ der IG BCE erarbeitet worden sind. Die Titel vermitteln bereits einen ersten Eindruck davon, welche Herausforderungen für die künftige Entwicklung der Branchen in unserem Organisationsbereich, für hier arbeitenden Menschen wie auch für uns als Gewerkschaft in den einzelnen Szenarien beschrieben werden.
Der Weg der Entwicklung der Szenarien war ein ausgesprochen vielstimmiger. In einem beteiligungsorientierten Prozess sind hunderte von ganz persönlichen Sichtweisen, Erwartungen und Anliegen bezüglich der Zukunft unserer Organisation mit eingeflossen. Zu diesem Zweck wurde eine online-basierte Befragung mit zwölf offenen Fragestellungen durchgeführt, an der sich 225 Personen beteiligt haben, ergänzt durch zahlreiche Einzelinterviews. In einem Workshop wurden die Entwicklungen in unseren unterschiedlichen Branchen von der Grundstoffchemie bis zu den Sportartikelherstellern in den Blick genommen. Bei acht Zukunftsworkshops in den Landesbezirken, einem Workshop des Bundesjugendausschusses sowie weiteren Veranstaltungen mit Betriebsräten und Beschäftigten von Unternehmen in unserem Organisationsbereich wurden Fragestellungen diskutiert, die sich aus ersten Szenarien-Skizzen ergeben haben. Ein Moderatorenteam unter der Leitung der Abteilung Politik und Gesellschaft, dass sich aus Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirken und der Hauptverwaltung zusammensetzte, wertete die Ergebnisse dieser einzelnen Stationen aus und verdichtete sie in den Erzählsträngen der vier Szenarien. Konzipiert und begleitet wurde der Prozess vom Berliner Institut für prospektive Analysen (IPA).
Unsere 4 Szenarien
Die Holo Filme beim Zukunftskongress
Erstmalig haben wir auf unserem Zukunftskongress mit Holo Filmen gearbeitet – sehr beeindruckend, wenn man im Raum sitzt. Im Film ist es natürlich nur 2 D – wegen der großen Nachfrage stellen wir sie aber trotzdem hier zum Download zur Verfügung. Die Dateien sind alle MP4-Dateien die alle über 300 MB groß sind!